Wohl dem, der Lust am Gesetz des HERRN hat und über seinem Gesetz Tag und Nacht sinnt! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“ Psalm 1, 1-3

In bildhafter Sprache nimmt uns der Psalm mit auf eine Reise ins Geheimnis des Glaubens an Gott. Der Glaube an Gott soll die biologischen Energievorräte für ein Leben in Fülle enthalten. Wer den Glauben an Gott praktiziert ist ein gesunder und erfolgreicher Mensch in jeder Hinsicht. Dass die Gebete die beste Medizin für den Kreislauf sind und dass Demut gegen die Krankheiten des Nervensystems gut wirken kann, ist mittlerweile sehr bekannt und wird von vielen beachtet. Doch nicht nur um das biologische Wohl geht es in diesem Psalm. 

Die entscheidende Aussage im Vergleich zwischen unserem Leben und dem Baum lautet: „Was ist die Ur-Quelle deines Lebens?“. Bildhaft gesprochen, aus welchem Boden bekommst du deine Lebensenergie? Aus welchen Quellen fließen deine Lebenswerte und deine Lebensziele? Wer nährt deinen Selbstwert? Wie tief reichen die Wurzeln deiner Sicherheit? Was steuert deine Ängste? Welcher verborgene Grundgedanke lenkt dein Verhaltensmuster? 

Die meisten Christen werden an dieser Stelle sagen: „Sicherlich ist Gott meine Quelle!“ Allerdings ist die Antwort so allgemein nicht. Der Psalm ist sehr präzise, wenn es um die Wegbeschreibung zum Leben in Fülle geht. Die „Zapfsäule“ des Lebens in Fülle ist die Begegnung mit Gott und mit seinem Wort. Das Bild eines Baumes, dessen Wurzeln sich nach dem Wasser im Boden ausstrecken, hilft unser Menschsein aus geistlicher Perspektive wahrzunehmen. Unser inneres Wesen ist nach Begegnung mit Gott durstig. Findet es keine Begegnung mit Gott, bekommt es kein Wasser des Lebens. Dann verdorrt der Mensch geistlich.

Doch Gott, die Quelle des Lebens, versickert nie. Er sprudelt und überfließt von Leben. Jedoch muss man sich Zeit dafür zu nehmen, um aus dieser Quelle zu trinken, diese Kunst des Lebens muss gelernt und tagtäglich geübt sein. Das geschieht, wenn wir die Kostbarkeit des Moments der Begegnung mit Gott erkennen und ihn so leben, dass er zu einem Juwel unseres Lebens wird.

Euer Pastor Alexander Stavnichuk